Mein Name ist Daylin Membreño, ich bin eine 26-jährige Nicaraguanerin, Buchhalterin, Radführerin und Liebhaberin des Gravel-Radfahrens.

Der Grund, warum ich nach Girona kam, war die bedauerliche und traurige soziopolitische Krise, die mein Heimatland Nicaragua am 18. April 2018 zu durchleben begann. Nicaragua hat wie viele andere Länder heute eine lange Geschichte politischer Korruption, in der die Rechte und Freiheiten, die uns als Menschen zustehen, nicht respektiert werden. Ich kam mit meiner Mutter und meinem Partner nach Spanien, um dazu beizutragen, die Lebensqualität meiner Familie zu verbessern.
Die Wahrheit ist, dass ich mir nie hätte vorstellen können, dass ich mich einmal in dieser einzigartigen und wunderschönen Radsport-Community wiederfinden würde, in diesem unglaublichen Radsportparadies, in der herzlichen Zuneigung der Stadt und in vielen anderen Dingen, die Girona so einzigartig und besonders machen. Was für mich eine sehr schlimme Situation war, hat sich in eine gute verwandelt, mit einem neuen und gesunden Lebensstil, einer Liebe zum Radfahren, die vor fast 3 Jahren begann, und ich bin sehr dankbar für die unglaublichen Freundschaften, die ich dadurch aufbauen konnte. Wie mein Partner sagt: „Wir haben aus Zitronen Limonade gemacht“. Gott sei Dank, dass ich mich guter Gesundheit erfreuen und diesen wunderbaren Sport namens Radfahren ausüben kann.

„Radfahren ist für mich ein Gefühl der Freiheit, eine Quelle der Freude und eine Form der Meditation, in der ich in Momenten emotionaler Schwäche Zuflucht gefunden habe.“

Radfahren ist für mich ein Gefühl der Freiheit, eine Quelle der Freude und eine Form der Meditation, in der ich in Momenten emotionaler Schwäche Zuflucht gefunden habe. Es ist auch eine große Kraftquelle und Inspiration in meinem Leben. Ich muss ehrlich sein und sagen, dass es eine Sucht ist, die ich nicht aufgeben möchte, weil es mir die Fähigkeit gibt, Situationen mit der besten Einstellung zu begegnen, die ich mir je vorstellen könnte.

Es war eine tolle Gruppe von Radfahrern, die sich für die Fahrt zusammengefunden hatte, und ich fühlte mich schnell wie zu Hause. Wie so oft hier in Girona befanden wir uns auf wunderschönen, ruhigen Straßen. Die Aussicht im Licht der Goldenen Stunde war atemberaubend. Die Farben, die Route und die Kameradschaft waren eine gute Kombination, die ich mir vorstellen kann, und die auf den Fotos dieses Tages sicherlich durchscheinen wird.

Ich bin Aleix Ferrer, geboren und aufgewachsen in Girona.

Ich war immer Läuferin und habe viele Jahre lang an Wettkämpfen teilgenommen, aber nach einer Verletzung musste ich ganz aufhören und dachte, der Sport wäre für mich vorbei. Das Radfahren gab mir also eine zweite Chance, all die Emotionen zu erleben, die ich beim Laufen empfand und von denen ich dachte, ich würde sie nie wieder spüren. Dank des Radfahrens habe ich neue Orte, neue Leute und Dinge über mich selbst kennengelernt. Ich arbeite als Radführerin für The Service Course und betreibe neben meinem Studium mein eigenes Sporternährungsunternehmen Fuel+.

Ich bin so dankbar, an einem Ort wie Girona zu leben, und ich freue mich, zu sehen, wie sich meine Heimatstadt entwickelt. Ich liebe es wirklich, Teil von Projekten wie diesem zu sein, bei denen man Menschen trifft, die eine Leidenschaft für das Radfahren und das haben, was sie tun.

Nach einem Kaffee in Girona machten wir uns am Nachmittag auf den Weg zu einer Fahrt auf den Nebenstraßen von Canet d'Adri, um der Sonne nachzujagen. Wir hatten das Glück, einen der schönsten Sonnenuntergänge seit langem zu erleben. Es ist wirklich schön für mich zu sehen, dass Menschen, die nicht von hier sind, diesen Ort genießen, an dem ich aufgewachsen bin, und das gibt mir viel Befriedigung.

„Das Radfahren gab mir also eine zweite Chance, alle Emotionen zu erleben, die ich beim Laufen empfand und von denen ich dachte, ich würde sie nie wieder spüren.“